top of page
Partizipation - Umgang mit Beschwerden - Demokratieerfahrung

Zum Thema Demokratiepädagogik wird in der Fachliteratur überwiegend der Schwerpunkt auf „Erproben, Erlernen und Anwenden“ gelegt. Wir wollen betonen, dass uns das vorbildliche Verhalten der Fachkräfte in der Kita besonders wichtig ist. In der inklusiven Pädagogik wird besonders deutlich, wie sehr Kinder ohne Vorbehalte und Urteile jedes Geschehen im Kitaalltag wahrnehmen und in ihrem Verhalten untereinander nachahmend übernehmen. Erwachsene prägen durch ihr Verhalten die Stimmung und die Umgangskultur. Fühlt sich das Kind sicher, wohl und geborgen, dann hat dies mit den klaren wiedererkennbaren Ritualen, wiederkehrendem Tagesablauf und den gesetzten Grenzen und Freiräumen zu tun. Das Verhalten der Vorbilder wiederum orientiert sich an den Inhalten des pädagogischen Konzeptes und ist ein kontinuierlicher Akt der Selbsterziehung. Das ERLEBEN von Grundvoraussetzungen für demokratische altersgerechte Verfahrensweisen ist für uns der wichtigste Baustein und kann von den Kindern genossen und tief und nachhaltig im Lebensgefühl verankert werden.

 

Auf dieser prinzipiellen Grundlage entsteht beim Kind eine Wahrnehmungsfähigkeit für abweichende Verhaltensweisen.

Eine Verunsicherung löst negative Gefühle aus. Finden die kindlichen Beschwerden Beachtung, dann entsteht wieder Sicherheit

 

Zudem nimmt das Kind an sich selber wahr, dass es ein wieder ein gutes Lebensgefühl hat, wenn seine Beschwerde beachtet wird. Dieses Wohlgefühl zu erhalten, ist eine Art partnerschaftlicher Zusammenarbeit von Kind und Erzieher*in.

Dafür muss das Kind die Gewissheit haben, dass es seine Empfindungen jederzeit zum Ausdruck bringen kann. Ältere Kinder äußern gezielt Forderungen oder Fragen. Aber auch das jüngere Kind soll spüren, dass es seine Unzufriedenheit ausdrücken kann und dass gemeinschaftlich eine Lösung angestrebt wird. In Gruppen, in denen diese Kultur selbstverständlich und natürlich gelebt wird, können wir Erwachsenen mit Freude feststellen, wie die älteren Kinder sich engagiert „einmischen“ und sich für die Beschwerden anderer Kinder verantwortlich fühlen. Dies tun sie, weil sie dies von ihren Vorbildern vorgelebt bekommen und für sich verinnerlicht haben. Oftmals können wir Vorbilder von den Kindern lernen. Denn sie nehmen oftmals feinfühlig mehr wahr als die sehr „beschäftigten“ Bezugspersonen. Sie deuten beispielsweise auf ein Kind mit Kummer hin, dass sich nicht äußern will oder kann. Auch dies ist eine wunderbare Erfahrung aus integrativen Kitas.

Willst Du dich beschweren, dass hier nicht mehr zu lesen ist? Dann klicke auf den Button:

​

​

bottom of page